Angriffe auf Journalisten in Chemnitz: Zimperlich sind die, die am Schreibtisch bleiben – SPIEGEL ONLINE – Politik

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„Warum ich also Angst habe in Sachsen? Ein Kollege erzählte mir, das er nur eine halbe Stunde, bevor ich flüchten musste, von einer Glasflasche am Auge getroffen worden war, mehrere andere Kollegen entkamen nur knapp dem Angriff eines anstürmenden Schlägertrupps.

Während und nach der AfD-Demo am Samstag wurden mehrere Kameraleute bedrängt und geschlagen, eine gute Freundin traf eine Bierbüchse an der Schulter und ein Team des MDR geriet in einer Wohnung in einen Hinterhalt: Sie wurden von einem breitschultrigen Typen gepackt und eine Treppe runter gestoßen.“
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/chemnitz-angriffe-auf-journalisten-bei-rechten-demos-eine-replik-a-1226159.html

Sachsen: Hochburg des Rechtsextremismus

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“Bei der Zahl der rechten Gewalttaten liegt Sachsen seit Jahren bundesweit in der Spitzengruppe. 2017 gab es laut Verfassungsschutzbericht in dem Bundesland 95 Gewalttaten, 2016 sogar 145 und 2015 wurden 201 registriert. Beratungsstellen kommen oft zu höheren Zahlen. Die Amadeu Antonio Stiftung und Pro Asyl dokumentieren beispielsweise für das Jahr 2017 bundesweit 1713 flüchtlingsfeindliche Straftaten. In Relation zur Einwohnerzahl führt demnach Brandenburg mit 85 Fällen je Million Einwohner, gefolgt von Sachsen (61 Fälle je Million Einwohner).

Krawalle in Sachsen sorgten immer wieder für Aufsehen: 2016 überfielen mehr als 250 rechte Schläger den Leipziger Stadtteil Connewitz, in Heidenau randalierten Rechtsradikale an mehreren Tagen, in Clausnitz gab es Ausschreitungen, als dort ein Bus mit Flüchtlingen ankam.”

und weiter:

“Es sei “eine bittere Wahrheit, dass die Fundamente für den heutigen Rassismus und Rechtsextremismus von der ‘Generation Hoyerswerda’ gelegt wurden”, so Begrich. Seit Mitte der 1990er-Jahre hätten sich “in Ostdeutschland stabile und sich bis heute reproduzierende rechte Milieus” entwickelt”

So kommt mir das auch seit langem vor. Die jungen Neonazis aus den Neunzigern, vor denen wir damals wegrenenn mussten, sind heute die besorgen Familienväter und Pegida-Leute. Am krassesten empfinde ich den impliziten Zuspruch, den sie heute von meinen Freunden und Bekannten aus Sachsen erfahren.

Die sächsische rechte Tradition:

“Zwar seien die heute gut 40-Jährigen nicht mehr als Gewaltakteure aktiv. “Aber als Eltern geben sie Einstellungen und Haltungen an jene Generation weiter, die nun auf der Straße handelt.””

http://faktenfinder.tagesschau.de/inland/rechtsextremismus-sachsen-101.html